Niger

Beginn der Aktivitäten: 15. November 2018

Anzahl der Schulen, die zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen wurden: 96

Anzahl der Schulen, die den Fragebogen ausgefüllt haben: 17

Vor Ort besuchte Schulen: 7

Preisträgerschulen :

1. Preis Schule von Angoual Magagi Doka

2. Preis Kiada Schule

Die Gründe für die Auszeichnung sind, dass sie die höchste Punktzahl erreicht haben und dass auch die Schulleitung, die praktischen und produktiven Aktivitäten, die Dynamik ihrer dezentralen Schulverwaltungskomitees und die Leistungen der Schüler in den Schulevaluationen ausgezeichnet wurden.

Projekte: Installation oder Sanierung von Wasserstellen, Kauf von Handbüchern für Lehrer, Bau oder Sanierung von Latrinen, Reparatur von Pulten.

Aktivitäten der letztjährigen Gewinnerschulen (2018):

Wiederherstellung des Wasseranschlusses an der Schule in Kalgo (1. Preis),

Bau einer Latrine für Schülerinnen, Reparatur von 20 Pulten, Anschaffung von zehn Lehrerhandbüchern.

Die Schule in Madé (2. Preis) hat eine Latrine gebaut, 15 Pulte repariert und eine Wasserpumpe installiert.

Nach einigen Jahren der Lethargie hat der Verein MAKARANTA seine Aktivitäten in Niger wieder aufgenommen, und das zur großen Freude der nigerianischen Schulen. Zur Erinnerung: MAKARANTA wurde 1986 in Niger gegründet; paradox ist jedoch, dass die Aktivitäten in Niger eingestellt wurden, während unsere Nachbarn Burkina Faso und Benin ihre später begonnenen Aktivitäten fortführten. In Anbetracht dieser Situation hat uns der Kölner MAKARANTA-Präsident die schwierige Aufgabe anvertraut, den Verein aus seiner Asche wiederzubeleben.

So haben wir unsere Aktivitäten in diesem Jahr im Niger wieder aufgenommen, genauer gesagt im Schulbezirk Tibiri Doutchi unter der Regionaldirektion für Grundschulbildung von Dosso.

Da der Anfang schwierig ist und um diesen Wettbewerb richtig zu organisieren, haben wir eine Stichprobe von fünfzehn Schulen entnommen: Angoual Ibrahim, Zaziatou, Madé, Magé, Square Gobawa, Angoual Toudou, Zoumbou, Bouzaé, Salkam, Nassaraoua, Angoual Magagi Doka, Kalgo, Guérepchi, Bankoula und Kouka.

Diese Schulen waren bereits vor Erhalt des Fragebogens sensibilisiert. Der nächste Schritt war die Verteilung der Fragebögen an die verschiedenen Schulen, die hauptsächlich nach ihrer Größe, aber auch nach ihrem Standort benannt wurden. Hier haben Schulen im ländlichen Raum Vorrang. Erinnern wir uns, dass dieser Fragebogen mehrere Elemente enthält, die unter anderem Folgendes umfassen: Schule und Umwelt, Instandhaltung und Sauberkeit, Rekrutierung und Schulbesuch, Schulverwaltung und -kooperation, Lesen und Schreiben, Lehrer in der Unterrichtssituation, externe Unterstützung und pädagogische Begleitung, Schulergebnisse, elterliche Beteiligung, und der zehnte Punkt trägt den Titel „Nicht vergessen“.

Von den fünfzehn Schulen reichten nur sechs ihre ausgefüllten Fragebögen ein. Die Auswertung wurde von einem Team von sieben pädagogischen Beratern am 30. Juni 2018 durchgeführt, aber vor dieser Operation besuchte eine MAKARANTA-Mission die Kandidatenschulen, um die Richtigkeit bestimmter im Fragebogen enthaltener Informationen zu überprüfen.

Nach der Auswertung belegte die Grundschule Kalgo mit 42,5 Punkten den ersten Platz, gefolgt von der Grundschule Madé Madeira mit 41,5 Punkten auf dem zweiten Platz.

Der erste Preis ist mit 600.000 CFA-Francs und der zweite Preis mit 400.000 CFA-Francs dotiert.

Die Preisverleihung fand am 1. Juli 2018 statt.

Die Verwendung der Mittel durch die beiden Gewinnerschulen

In seiner Rede warb der Präfekt des Départements Tibiri ür die bestmögliche Verwendung der erhaltenen Mittel. Die siegreichen Schulen werden ein Konto in einer lokalen Spar- und Kreditgenossenschaft eröffnen, um diese Mittel zu schützen. Zu Beginn des akademischen Jahres 2018-2019 wird das CGDES (Comité de gestion décentralisée des établissements scolaires) sein Schulprojekt vorbereiten und es dem Vertreter der MAKARANTA Association zur Stellungnahme vorlegen. Es werden Projekte ausgewählt, die darauf abzielen, die Qualität der Bildung zu verbessern. Das Makaranta-Niger-Team wird eine vierteljährliche Überwachung dieser Aktivitäten durchführen, um den Grad der Umsetzung des Schulprojekts, insbesondere aber die Auswirkungen auf die Qualität der Bildung zu bewerten.

Nach der Gründung der ‚Fondation Makaranta‘ im Jahre 1986 im Niger wurde 1987 im Département Diffa, im äußersten Osten des Landes, der erste Wettbewerb durchgeführt. 1.600 Fragebögen wurden an Grundschulen verteilt. Staatliche Schulinspektoren halfen dabei, die ausgefüllten Fragebögen auszuwerten.

Den ersten Preis in Höhe von 3.250 DM erhielt die École Primaire in Sayam, ein Anerkennungspreis ging an die Mädchenschule in N’Guigmi.

Besonders gewürdigt wurden in beiden Fällen der schulische Erfolg, die Mitarbeit der Eltern, außerschulische Aktivitäten wie Gartenarbeit und Handwerkliches und die schulische Atmosphäre zwischen Lehrern, Schülern und Eltern.

Im zweiten Wettbewerb, 1988, gewannen die Grundschulen in Sakolé (Dép. Tahoua) und Dan Gouchi (Dép. Zinder) je einen Preis von 150.000 FCFA.

1991 lud „Makaranta“ aus Grundschulen aller Departements 96 Jungen und Mädchen zu einem einwöchigen Ferienlager in Maradi ein, um sie auf diese Weise für besonders gute Leistungen auszuzeichnen.

Danach kamen keine Wettbewerbe mehr zustande, vor allem weil der größte Teil des Stiftungskapitals durch einen Konkurs der Staatsbank BDRN, wo das Geld lag, verloren worden war.

Zehn Jahre später, 2001, begann in einem zweiten Anlauf die Arbeit am nächsten Wettbewerb, diesmal nicht mehr unter dem Dach der ‚Fondation Makaranta‘, sondern des im selben Jahr in Köln gegründeten Makaranta e.V.

Die Leitung übernahm ehrenamtlich der deutsche GTZ-Experte Thomas Büttner, der das nigrische Schulwesen beriet.

Anfang 2002 wurden mehrere tausend Fragebögen an Grundschulen im Niger verschickt.

Am 28.2.2003 wurden die Preise auf einer Feier in der Schule „Amitié“ in Niamey verliehen.

Den 1. Preis errang die Ecole Primaire Toudouni (Arrondissement Tahoua) für gute schulische Leistungen. In der Begründung hieß es aber auch, die Schule habe es „innerhalb kurzer Zeit verstanden, die Dorfbewohner vom Wert der Schule zu überzeugen. In einem Land, in dem die Schule immer noch als 'Schule der Weißen' und damit als Fremdkörper angesehen wird, ist das eine erhebliche Leistung.“

Den 2. Preis bekam die Schule in Tchizon Kourégué, gut 600 km östlich der Hauptstadt Niamey. Auch hier spielte neben dem schulischen Erfolg eine Rolle, dass die Schule es verstanden hatte, die Dorfgemeinschaft in das schulische Geschehen einzubinden.

Ein dritter Preis ging an die Schule "Amitié" in Niamey. Hier wurden die beispielhaften „APP“ (Activités Pratiques et Productives, z.B. Gartenarbeit und Viehzucht) hervorgehoben.

Nachdem Thomas Büttner die Makaranta-Leitung im Niger nicht fortführen konnte, wurde Monika Schönegg-Löffler seine Nachfolgerin. Sie koordinierte – im Schuljahr 2003/2004 – den nächsten Wettbewerb, mit folgendem Ergebnis:

1.Preis Grundschule Kouado II, Niamey

Am 23.2.2004 wurden die Preise bei einer Feier auf dem Gelände der Schule Kouado II in Niamey überreicht.

Aus der Begründung:

„Die Schule ist riesig: 868 SchülerInnen in 16 Klassen bei 17 Lehrkräften (davon 14 Frauen). Die Schule hat drei Notklassenräume. In den ersten beiden Jahrgängen gibt es Klassen mit über hundert  Schülern, die in zwei Schichten unterrichtet werden - also nur halb so viel Unterricht haben, wie sie eigentlich sollten.“

Trotz dieser widrigen Umstände sei es aufgrund besonderen Einsatzes der Lehrer gelungen, vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen.

„Auf der Wunschliste: Reparatur des Mobiliars (auch die Schülertische sind alle doppelt besetzt), Reparatur und Anschaffung von Büchern und Unterrichtsmaterial, Bau einer Bibliothekshütte.“

2. (Anerkennungs-)Preis: Schule für Taubstumme in Niamey.
„Taubheit als Folge einer Meningitis gibt es hier häufig. Die Schule existiert seit 1980 und hat 84 SchülerInnen in fünf Klassen. Der Rektor dieser Schule ist der einzige im Niger, der eine Ausbildung als Taubstummenpädagoge absolviert hat (in Frankreich). Die Schule wünschte sich einen Obstgarten, einen Hühnerstall und Unterrichtsmaterial.“

Für das Schuljahr 2004/2005 war ein Wettbewerb im Département Dosso geplant.

Er kam nicht zustande, weil die Lehrer mehrere Monate lang streikten und außerdem Monika Löffler nach Deutschland zurückkehrte. Für die Weiterführung des Projekts konnte niemand gefunden werden.

Auch ein Versuch im Jahre 2010 mit einer neuen Mannschaft an frühere Aktivitäten anzuknüpfen, scheiterte.

Erst im Jahr 2018 kam wieder ein Makaranta-Wettbewerb zustande (siehe weiter oben).